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Hauptstadtkongress 2023

Andreas Gerber und Holger Bartz auf dem Hauptstadtkongress 2023 in Berlin

20. Juni 2023

„Die Zukunft des Gesundheitswesens beginnt hier“ – das war das Motto des diesjährigen Hauptstadtkongresses vom 14.–16. Juni. Unser Geschäftsführer Andreas Gerber und Dr. med. Holger Bartz, Medizinischer Leiter und Geschäftsführer für den Bereich Medical & Scientific Affairs bei Janssen Deutschland, waren live vor Ort.

 

In der vergangenen Woche war es wieder so weit: Das Who is who des deutschen Gesundheitswesens traf sich auf dem Berliner Hauptstadtkongress, einer der wichtigsten Leitveranstaltungen der deutschen Gesundheitswirtschaft. Der Antrieb der Besucher:innen: Herausforderungen, Chancen und Strategien für unser Gesundheitssystem diskutieren, neue Perspektiven kennenlernen und gemeinsam nach zukunftsfähigen Lösungsansätzen für die bestmögliche Gesundheitsversorgung von Patient:innen suchen. Die Agenda des dreitägigen Kongresses war wie immer gut gefüllt, Herausforderungen gibt es schließlich mehr als genug.

Neben den großen Baustellen „Fachkräftemangel“ und „Krankenhausreform“ ging es in diesem Jahr auch um „Innovationsanreize“: Was sind uns medizinische Innovationen wert? Wie wollen und können wir diesen Wert messen? Wie stellen wir sicher, dass innovative Therapien ohne unnötige zeitliche Verzögerung verlässlich bei Patient:innen ankommen?

Eine starke Pharmaindustrie sichert die Versorgung von morgen

Am Mittwoch diskutierte Andreas Gerber mit Kongresspräsident Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, dem Obmann des Gesundheitsausschusses der CDU/CSU-Fraktion, Dr. Georg Kippels, und dem Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit der FDP, Robert-Martin Montag, über „Bremsklötze, Sparzwang, Regulatorien und politische Gegensätze: Kommen innovative Therapien beim Patienten überhaupt noch an?“. Im Zentrum des Panels standen der Wert von medizinischen Innovationen und die Bedeutung einer starken, leistungsfähigen Gesundheitswirtschaft für Versorgung, Gesellschaft und den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland. Hauke Gerlof, stellvertretender Chefredakteur der Ärztezeitung, moderierte die Runde.

In der Diskussion unterstrich Andreas Gerber die Forderung, die der bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, in seinem Eröffnungsstatement aufgestellt hatte: Gesundheitspolitik müsse konsequent mit Forschungs- und Wirtschaftspolitik zusammengedacht und geplant werden. Forschende Pharmaunternehmen sichern qualitative Arbeitsplätze, eine gute Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und nicht zuletzt die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Deutschland. Damit die Schlüsselindustrie Pharma ihre Funktion für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort weiter erfüllen könne, brauche es jedoch innovationsfördernde Rahmenbedingungen, so Gerber.

Zentrale Erkenntnisse

  • Das deutsche Gesundheitssystem braucht nachhaltige, qualitätsorientierte Strategien statt weiterer kurzfristiger Sparaktionen. Heutige Investitionen in die Erforschung und Entwicklung medizinischer Innovationen helfen den Patient:innen von morgen, entlasten langfristig das gesamte Gesundheitssystem und stärken den Forschungs- und Industriestandort Deutschland.
  • Deutschlands starre Datenschutzvorgaben und ein regelrechter Regulierungswahn ersticken Innovationen oft im Keim. Der Abbau unnötiger bürokratischer Hürden ist der erste Schritt in Richtung einer besseren Gesundheitsversorgung.
  • Was geht und was nicht, ist eine Frage des Mindsets. Im Vergleich zu anderen Ländern wie den USA sind wir Deutschen leider oft zu zögerlich. So zögerlich, dass andere uns überholen und wir den Anschluss verpassen.

Reden hilft! Große Lösungen sollten mit allen erarbeitet und abgestimmt werden, die von dieser Lösung betroffen sind und damit arbeiten müssen. Ein offener, lösungsorientierter Dialog mit allen Akteur:innen des Gesundheitswesens im Vorfeld des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes hätte geholfen, nachhaltig tragfähige Lösungen zur Stabilisierung der Finanzlage der GKV zu finden, ohne die Sicherheit und Qualität der Gesundheitsversorgung von Patient:innen und die Stabilität des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Deutschland insgesamt zu gefährden. 

Die richtigen Rahmenbedingungen für medizinische Durchbrüche

Am Donnerstag stand u. a. das Thema „Durchbruch in der Onkologie: Medtech-, Pharma- und IT-Innovationen als Treiber in der Krebstherapie“ auf der Agenda.

Moderiert von Ärztezeitungs-Chefredakteur Denis Nößler diskutierten Dr. Benedikt Westphalen, Ärztlicher Leiter des Programms für Präzisionsonkologie des Comprehensive Cancer Center der Universität München, Prof. Dr. Angelika Eggert, Direktorin für Translationale Forschung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen, Dr. Hagen Krüger, Senior Medical Director bei Pfizer, und Dr. med. Holger Bartz darüber, was sich strukturell ändern muss, damit medizinische Innovationen im Kampf gegen den Krebs zuverlässig und ohne vermeidbare Verzögerung in die Versorgung integriert werden können.

Das Panel war sich einig: Die aktuellen medizinischen Durchbrüche in der Onkologie verlängern die Lebenszeit und verbessern die Lebensqualität der Betroffenen. Dabei nimmt nicht nur das Innovationstempo zu: Neue Entdeckungen in der Molekularmedizin und ein immer tieferes Verständnis von den Ursachen und individuellen Ausprägungen von Erkrankungen erfordern zunehmend komplexe medizinische Lösungen. „Diese Komplexität muss auch im Gesundheitssystem abgebildet werden“, so Dr. med. Holger Bartz.

Dafür brauche es drei Punkte:

  • Wissen teilen: Eine bessere und vor allem sektorenübergreifende Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Akteur:innen. Um den im Einzelfall bestmöglichen Therapiepfad zu identifizieren, muss medizinische Expertise besser geteilt werden.
  • Patient:innen im Fokus: Dabei müssen immer die Patient:innen im Mittelpunkt eines Behandlungspfads stehen.
  • Digitalisierung: Das Potenzial von versorgungsnahen Daten muss besser ausgeschöpft werden. Im ersten Schritt geht es um die Erhebung und smarte Verknüpfung von qualitativ hochwertigen Daten. Im zweiten Schritt müssen diese Daten all denjenigen zugänglich gemacht werden, die an neuen Medikamenten und Therapieansätzen forschen.

Herzlichen Dank an alle Gesprächspartner:innen auf und abseits der Panels, natürlich auch an alle, die unseren J&J-Stand besucht und dort das Gespräch mit uns gesucht haben. Wir haben viele Eindrücke, Anregungen und wertvolle Feedbacks mit nach Neuss genommen – und freuen uns darauf, den Dialog auch abseits des HSK2023 fortzusetzen! 

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