Da die CLL in der Regel langsam voranschreitet, kann sich der behandelnde Arzt/ die behandelnde Ärztin zunächst auf regelmäßige Kontrolluntersuchungen beschränken („watch and wait-Strategie“). Mit einer Behandlung wird meist erst dann begonnen, wenn Krankheitssymptome auftreten. Bei dem kleinen Teil der Patient:innen mit rasch fortschreitendem Krankheitsverlauf oder Nachweis von Risikofaktoren für einen ungünstigen Verlauf ist jedoch schon bald nach Diagnosestellung eine Behandlung notwendig.

Früher wurde meist eine Chemotherapie kombiniert mit einer Immuntherapie angewandt. Hierbei wurden monoklonale Antikörper - das sind gentechnisch hergestellte Eiweißlörper, die CLL-Zellen abtöten können - eingesetzt und mehrfach im Abstand von einer Woche den Patient:innen per Infusion verabreicht. In den letzten Jahren ist die zielgerichtete Therapie mit oralen Therapeutika immer mehr in den Fokus gerückt. Diese wirken spezifisch an den Krebszellen und weisen daher ein gutes Nutzen-Risikoprofil auf.

In der Regel ist das Therapieziel eine Krankheitskontrolle, bei der Wirkung und Nebenwirkung der Behandlung in einem guten Verhältnis stehen sollen.